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Es werden Posts vom April, 2018 angezeigt.

III. Die Verbindung von Kampfkunst und Lebenskunst (Takuan Soho und Suzuki Shosan)

Mit Beginn des 16. Jahrhunderts trat Japan in eine befriedete Phase, die Tokugawa-Ära, ein. Seine Kriegerkaste konnte ihre Künste nun nicht mehr wie gewohnt verwenden. Der damalige Abt des Daitokuji, Takuan Soho (1573-1645), wurde als Ratgeber solcher Samurai bekannt, die ihre Fertigkeiten infolgedessen spiritualisierten. Takuan erläuterte, wie der buddhistische (Nicht-)Geist der Erkenntnis zu vereinbaren ist mit Leben und Tod des Schwertes, genauer: wie dieser Nicht-Geist funktioniert bzw. wie höchste Konzentration mit der Flexibilität des Loslassenkönnens in Einklang gebracht werden kann. Dabei folgte er der seit Nagarjuna aus den Weisheitssutren entlehnten Auffassung, dass Weisheit (prajna) über geschickte Mittel (upaya) kreativ angewendet werden solle. Die Zen-Künste, in denen erworbene Meisterschaft mit Freiheit und Ästhetizismus einhergeht und ihren Ausdruck über die erlernte Kunst hinaus im Alltagsleben sucht, sind ein gutes Beispiel hierfür. Das Schwert selbst stand im

Menzan Zuihos Neuentdeckung von Dogen Zenji

Vor vielen Jahren veröffentlichte ich eine erbauliche und bebilderte Schrift von Menzan Zuiho (1683-1769), „Das Leben des Zen-Bettlers Tosui“ (dessen Neffe übrigens Menzans Ordinationsmeister war). Menzan wurde freilich bekannter als Interpret der Schriften von Dogen Zenji (1200-1253), die jahrhundertelang eine untergeordnete Rolle gespielt hatten; so gab es bis ins 17. Jh. hinein nicht einmal Kommentare zu dessen Hauptwerk Shobogenzo . Insofern ist Menzan für viele Ansichten zum Zen, wie sie heutzutage vorherrschen, mitverantwortlich.   Seine Rückbesinnung auf Dogens Ideen lief unter dem Slogan fukko 復古, wie auch die Reformen zur zeremoniellen Dharma-Übertragung durch Manzan Dohaku (1631-1741, fortan: Dohaku), der sich auf ein Kapitel jenes Shobogenzo berief. Dohaku hatte zunächst die Hausregeln des Eiheiji als verbindlich für alle Tempel des Soto-Zen erklärt und hernach die Schriften von Dogen als maßgeblich für die die gesamte Soto-Schule. Im 17. Jh. kam es deshalb zu sol