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Es werden Posts vom August, 2016 angezeigt.

Kôdô Sawaki: Zen ist für nix gut

Der Mönch fragte Gako Oshô: „Warum macht Ihr Zazen?“, und Gako erwiderte: „Du weißt bloß, dass es kein Zen in der Welt der Begierde gibt. Du weißt nicht, dass es im Zen keine Welt der Begierde gibt.“ Kôdô Sawakis Kommentare zum Shôdôka von Yôka Daishi sind nun unter dem Titel ZEN IST FÜR NIX GUT  erhältlich. Das Buch hat 368 Seiten, kostet 19,90 € und dürfte inhaltlich wieder den ein oder anderen überraschen. Hier ein paar weitere Auszüge: Ich begriff, dass das, was ich von der Astronomie verstanden hatte, wie man es Kindern erklärt, eine Täuschung war, eine willkürliche Vereinfachung, ein Konstrukt aus Konzepten und in der Summe Ketzerei. Sie hatten versucht, dem Grenzenlosen Grenzen zu geben. Es ist Ketzerei, nicht zu akzeptieren, dass das Grenzenlose unvergleichbar ist, ob es nun unendlich groß oder unendlich klein ist. In unserer Tradition hat man von Anfang an gesagt: „Es gibt kein ewiges Verletzen der Gebote“, was bedeutet, dass es keine Gebote gibt, die wir je ve

Wie ich eine Frau anrief, um mit ihr Sex zu haben,
und man mir sagte, sie sei tot

Thailand ist nach Studien nicht nur das asiatische Land, in dem am frühesten mit dem Sex begonnen wird, sondern auch das ehebrecherischste weltweit. Weit mehr als die Hälfte der Verheirateten gaben an, schon mindestens ein Mal fremd gegangen zu sein. Was letztere These angeht, so bekommt man eine Ahnung davon, wenn man weiß, wie viele der käuflich verfügbaren Frauen einen festen (meist einheimischen) Partner haben. Was die erste These angeht, so hat sie kürzlich eine Frau unterstrichen, die zur Abwechslung von ihrem Bar-Alltag nachts mal am Strand stand, mit mir aufs Zimmer ging und beim üblichen Smalltalk sagte, sie sei 22 und habe zwei Kinder im Alter von 9 und 3 Jahren. Sie hatte also spätestens mit 13 ihren ersten Sex und brachte in diesem Alter ihr erstes Kind zur Welt! Als ich das so laut vor mich hinformulierte, lachte sie und sagte, sie wolle das nicht vertiefen. Ich bereitete mich darauf vor, dass sie vielleicht keinen Spaß beim Sex haben würde, aber das Gegenteil war der Fal

Die Jonangpa und der Bogd Khan
(Benkeis Gastbeitrag zum mongolischen Buddhismus)

Weil es aus meiner Sicht recht interessant ist und zeigt, dass der tibetische Buddhismus keineswegs immer so friedlich und tolerant war, wie er sich heute darstellt, heute ein kurzer Überblick zur Jonang-Schule des tibetischen Buddhismus und zum damit verbundenen Bogd Khan, dem höchsten Lama der Mongolei, dessen letzte Inkarnation  (seltsamerweise) ein Gelugpa-Lama war. [Anmerkung: Ich sehe sie als eigenständige Schule an und nicht, wie der Wikipedia-Autor, als Sakyapa-Linie, da sie de facto auch eigenständig ist, mit eigener Philosophie, eigenen, speziellen Schutzgottheiten und Riten, und da sie auch nicht dem Sakya Trizing untersteht, dem Oberhaupt der Sakyapa-Tradition]. Die Jonangpa-Tradition geht auf den indischen Meister Somanatha zurück, der aus Kaschmir stammt und dem Tibeter Yumo Mikyö Dorje im 12. Jh. den Dharma übertrug. Benannt ist die Schule nach dem Kloster Jonang in Südtibet, welches von dem Lama Künpang Thugje Tsöndrü (*1243 +1313), einem Dharma-Ahnen von Yum

Ikkyû Zenji und der Shuonan (Benkeis Reisebericht)

[Benkei, der hier seit Jahren mitliest, mitdenkt und kommentiert, hat mir den folgenden Beitrag seines Besuchs in Ikkyus Klause Shuonan im Mai 2016 inklusive einiger Fotos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank! Ein paar diakritische Zeichen habe ich der Einheitlichkeit wegen entfernt.] Wenn mir jemand gestern gegen 22:00 Uhr gesagt hätte, dass es noch ein krasser Abend würde, ich hätte ihm nicht geglaubt! Osaka ist wirklich der krasseste Gegensatz zu Yoshino, den man sich vorstellen kann! Natürlich geht es mir heute extrem mies, und es waren nur zwei oder drei Stunden Schlaf!    Ich wache nämlich gegen 6:00 Uhr auf, vollziehe wie im Traum die Morgenandacht (aber ohne Zazen!) und gehe zum Sanitär. Auf dem Rückweg rege ich mich tierisch darüber auf, dass ich den Tempel-Ryokan nun heute schon verlassen muss und hier nicht noch die fehlenden Übernachtungen bis zur Ankunft von Eltern & Co. bleiben kann ... doch halt, was ist das eigentlich für ein Schwachsinn? Du bist im Kaps

Wie Bill Gates sein Geld verschwendet:
"Lucky Iron Fish"

Vor ein paar Wochen verdeutlichte ich noch einmal meine Einstellung zur Spendenwilligkeit an Organisationen. Ich habe hier im Blog auch schon behauptet, dass selbst Menschen wie ich, die nicht viel verdienen oder besitzen, einen ebenso großen Effekt im Leben von Armen erzielen können wie die reichsten Menschen dieser Welt. Damit wollte ich ermuntern, einen eigenen Beitrag zu leisten, aber möglichst im persönlichen Kontakt zu denen, die Hilfe brauchen, ohne Mittelsmänner und gern auch mit dem Wunsch verbunden, die Beschenkten mögen eine Gegenleistung bringen, die ihnen ihre Würde belässt oder zurückgibt.     Nun habe ich ein konkretes Beispiel gefunden, wie die Bill Gates Stiftung offenbar mit ihren Geldern umgeht. Zum "Lucky Iron Fish"  habe ich ein bisschen recherchiert, nachdem ich einen in Cannes ausgezeichneten Promo-Clip für dieses Projekt gesehen hatte. Siehe da, ein Dr. Charles hat also (offenbar noch als Student) bei einem Kambodscha-Besuch die schöne Idee entwicke