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Es werden Posts vom Juni, 2016 angezeigt.

Warum Buddhisten keine Vegetarier sein müssen

Ein Leser fragte mich neulich, warum ich - bei meiner Empathie für Menschenaffen - so spitz auf buddhistische Vegetarier reagiere. Ich nehme das zum Anlass, meine Position ausführlicher als vor ein paar Jahren darzustellen.    Zunächst geht es mir nicht um gesundheitliche oder ökologische Aspekte, wie ich hier schon einmal schrieb. Auch ich senke meinen Cholesterinspiegel, wenn ich auf tierische Produkte verzichte, beanspruche weniger Anbaufläche und verursache weniger CO2-Ausstoß, sollten meine Nahrungsmittel überwiegend vegetarisch sein. Mir geht es allein um die unzureichende ethische Begründung von Buddhisten, und ich ergänze noch, die mangelnde Logik prominenter Philosophen wie Peter Singer . Ich will darstellen, warum gerade der Buddhismus sich eignet, die verzerrte Sicht aufs Leiden zu korrigieren. 1) Es gibt eine Regel, kein Leben zu nehmen. Im Ordenskodex für Mönche wird klar, dass menschliches Leben über tierischem steht. Ein weiterer Hinweis sind die Essensvorschrift

Was macht eigentlich Thay, der ehemalige Thich Thien Son?

Das Gleiche wie vorher. Wozu offensichtlich auch Scheiße verzählen gehört. Auf das vormals weiße Outfit wird jetzt aber schon gern mal eine braune Weste gezogen, damit es mönchischer wirkt. Offenbar steht der vermeintlich entrobte Thay immer noch über den anderen Ordinierten, wie dieses Foto nahelegt. Und schließlich wollen die alt bekannten durchnummerierten Zen-Kurse und Module (Motto aus einer Kursbeschreibung: "es gibt Fehler, in die wir immer wieder hineintappen" ...) gut verkauft sein. An seiner Seite werkelt auf oder vielmehr in "Buddhas Weg" weiterhin Bhante Punnaratana. Als ich mal guckte, wer denn sonst noch so mitmischt, fiel mir Hyon Gak Sunim (Paul Muenzen) ins Auge, ein komischer Vogel, den ich bereits vor Jahren hier mal kritisch beäugt hatte. Der baut sich offenbar zudem gerade ein Zentrum in Regensburg auf. In einer vollmundigen (Selbst)Beschreibung [Link funktioniert nicht mehr, Jan. 2019] heißt es von ihm, er sei "als erster Westlicher seit

Effektiver Altruismus - und
Kôdô Sawaki über Spendenfreudigkeit

" Wenn wir das Universum nicht mit einem Blick erfassen, weinen und lachen wir. Ist unsere Sicht umfassend, dann gibt es weder Anziehung noch Ablehnung: Die Dinge sind, wie sie sind, das ist alles. Dies ist nur dies, das ist nur das. Und doch können wir nicht begreifen, dass Sozialarbeit, deren Zweck es ist, Gutes zu tun, den Begünstigten vielleicht nicht glücklich macht. Tatsächlich vergrößern wir die Demütigung eines Armen, indem wir ihm Geld geben, und lassen ihn unbefriedigter als zuvor zurück. Ich sage immer, dass man bei den Armen betteln gehen sollte. Der Bedürftige denkt sich dann: „Die können mich immer noch um etwas bitten“, und sogleich entdeckt er seine Würde als Mensch wieder. Darum bettelte Shâkyamuni unter den Elendsten der Elenden um Almosen. Wenn jemand gibt, dann ist er nicht arm. Der Beweis ist, dass ein Reicher es ablehnt, Almosen zu empfangen, da es sein wichtigstes Attribut verletzen würde, seinen finanziellen Status, ohne den er nicht mehr existieren kann.

Der Mord am Gorilla Harambe

"Wo Tiger und Mensch zwei sind, kann er sterben.  Doch w o Tiger und Mensch eins sind, gibt es keine Furcht , keine Gefahr.  Welche s Geschöpf, das eins mit sich ist, würde sich schon selbst angreifen?" (Meister Po in der TV-Serie "Ku ng Fu")   Kein Ereignis hat mich in den letzten Wochen so bewegt wie der Mord am Silberrücken Harambe , einem Gorilla, der im Zoo von Connecticut gefangen war. Das Filmmaterial dürfte hinlänglich bekannt sein. Auf dieser Seite des US-TV-Senders ABC  (auf dem kleinen Bildschirm im rechten Frame) macht ein Moderator am Ende die treffende Bemerkung: "Der Gorilla hat nichts falsch gemacht." Getötet wurde er trotzdem, um, so hieß es, das Leben eines kleinen Jungen zu retten, der zu ihm mehr oder weniger auf eigenen Wunsch (und durch Nachlässigkeit der Mutter) ins Gehege gefallen war.    Die Argumente, die für die Tötung von Harambe angeführt wurden, können mich nicht überzeugen, selbst wenn sie von angeblichen E

Wenn Mönche mit Tigern handeln (104 kg*)

Aus aktuellem Anlass habe ich den Beitrag über "Effektiven Altruismus" mit einem weiteren Zitat aus dem neuen Sawaki-Buch um zwei Wochen verschoben (nächsten Mittwoch folgt ein weiterer Beitrag zum Tierschutz, der ebenfalls schon heute gut gepasst hätte). Die beiden Kommentare, die bereits eingegangen waren, werden dann in zwei Wochen freigeschaltet. Danke! Seit einigen Tagen wird also im thailändischen "Tiger Tempel" ( Wat Pa Luangta Maha Bua Yannasampanno) aufgeräumt. Der Tempel war eine Touristenattraktion, weil man sich dort mit schläfrig wirkenden Tigern, die oft von Mönchen sogar unangekettet spazieren geführt wurden, fotografieren lassen konnte. Sein Umsatz soll mehrere Millionen US-Dollar im Jahr betragen haben. Tierschützer erhoben immer wieder Vorwürfe, zuletzt auch wegen illegalen Tierhandels (abgesehen davon, dass die Haltung der Tiere dort gegen thailändisches Recht verstieß). In China werden z. B. Tigerkrallen und -penisse als Potenzmittel ver